Alte weihnachtliche Traditionen
![]() |
Alte Nussknacker aus dem Erzgebirge |
Wir sind richtige
Weihnachtsfreaks und lieben diese gemütliche Zeit! Für uns muss Weihnachten nicht schrill und leuchtend sein, lieber besinnlich, feierlich und mit einem Hauch von Melancholie. Wenn es Abends früh dunkel wird und die
Kerzen angemacht werden, dann schlägt die Stunde unserer Räuchermännchen,
Engel, Bergmänner und Nussknacker aus dem Erzgebirge.
Nussknacker
![]() |
Sammlung: Alte Nussknacker aus dem Erzgebirge |
Ist Euch schon einmal aufgefallen, dass Nussknacker immer grimmig gucken? In der Erzgebirgischen Tradition waren sie ein Sinnbild für staatliche Autoritäten, Soldaten, Polizisten, Förster und alles was Uniform trug, wurde als Nussknacker gestaltet. Zu Zeiten, als Kinder sich noch über Nuss und Mandelkern gefreut haben, hatten die Nussknacker auch noch eine richtige Aufgabe. Mit den gestrengen Herren lässt sich eben so manche Nuss knacken!
Engel und Bergmann
![]() |
Engel und Bergmann aus dem Erzgebirge |
Gesehen haben wir sie alle schon einmal, diese Engel und Bergmannfiguren, die immer in jeder Hand ein Kerzenlicht tragen. Aber warum sie so gestaltet wurden, weiß kaum jemand!
Im Erzgebirge wurde, wie der
Name ja auch sagt, Erz abgebaut, eine harte und mühsame Arbeit, immer im
Dunkeln. Im Winter war es besonders schlimm, dann gingen die Bergleute im
Dunkeln zur Schicht, arbeiteten den ganzen Tag im dunklen Stollen und kamen im
Dunklen nach Hause! Dann hatten die Frauen der Bergleute in den Fenstern die
Kerzen an den Engeln und Bergmännern angezündet, und zwar entsprechend Engel
und Bergmannfiguren wie Frauen und Männer im Haushalt lebten. Ein schönes
Lichterzeichen für die heimkommenden müden Männer.
![]() |
Alter Lichter-Engel |
Räuchermännchen
![]() |
Räuchermännchen alt und neu aus dem Erzgebirge |
Bei den Räuchermännchen geht es bunter zu, alles was rauchen kann, muss herhalten: es gibt rauchende Bergmänner, Förster, fast alle Berufe sind inzwischen als Räuchermännchen zu haben. Nachdem im Erzgebirge der Erzabbau zusammenbrach, weil die Stollen nicht mehr ergiebig genug waren, mussten sich die Leute dort auf andere Einnahmequellen verlegen. Holz gab es genug, und im Winter hatte man ohnehin in der warmen Stube zusammengesessen und geschnitzt oder geklöppelt. Jetzt wurde daraus eine kleine Manufaktur und jede Familie stellte andere Dinge her. Die einen bauten Engel und Bergmänner, die anderen drechselten Räuchermännchen oder spezialisierten sich auf Holzspielzeug , wieder andere stellten die Räucherkerzen für die Räuchermännchen her. So entstand eine florierende Industrie rund um das reichlich vorhandene Holz und rettete so manche Familie vor der völligen Verarmung.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen